Eine mobile Trenntoilette ist tragbar, leicht und denkbar einfach zu bedienen. Sie wird wie eine ganz normale Toilette genutzt. 

Vorne läuft der Urin über den Trichter des  Trenneinsatzes in einen Kanister. Ist der Kanister voll, wird der Inhalt über eine klassische Toilette oder andere Abwasserkanäle entsorgt.  

Hinten fällt das Feste in einen weiteren Behälter. Dieser wird mit einem Beutel versehen, der sofort nach jeder Benutzung zugeknotet und über den Restmüll entsorgt werden kann. Ist man länger und ferner der Zivilisation unterwegs, wird das Feste mit Streu bedeckt und gesammelt. Bei nächster Gelegenheit wird es dann ebenfalls über den Restmüll entsorgt oder kompostiert. 

Die Trenntoilette bietet viele Vorteile:

• die Auswirkungen auf die Umwelt sind minimal
• keine Geruchsbildung bei sofortiger Entsorgung der festen Ausscheidungen
• Entsorgung einfach über den Restmüll, keine spezielle Entsorgungsstation nötig 
• Ausscheidungen können auch als Kompost und Dünger genutzt werden 
• auch in Ländern mit weniger weit entwickelten Klärsystemen ist die Entsorgung völlig unbedenklich 

Je nachdem, für welche Größe du dich entscheidest und wie oft und wie viel du  musst, kannst du die Trenntoilette über mehrere Tage nutzen, ohne dass sie entleert werden muss. 

→ So bist du autark und musst deine Reiseroute nicht den Entsorgungsmöglichkeiten anpassen. Du entsorgst dann, wenn es passt. 

Eine Trenntoilette hat im Vergleich zu einer Chemietoilette gleich mehrere Vorteile:

1. Die Entsorgung: Das Hauptargument ist die schnelle und einfache Entsorgung aller Ausscheidungen ganz ohne Ekelfaktor. Es wird über eine ganz normale Toilette bzw. eine Mülltonne entsorgt. 
   
   
2. Geruchsreduktion: Im Vergleich zur Chemietoilette sind die Gerüche bei einer Trenntoilette effektiv reduziert. Unangenehme Gerüche entstehen durch die Vermischung von Urin und Feststoffen. Werden die Ausscheidungen aber getrennt, bleibt der Urin nahezu geruchsneutral. 
   
   
3. Nachhaltigkeit: Eine Trenntoilette benötigt keine Chemikalien, um den Geruch zu unterdrücken oder Ausscheidungen zu zersetzen, was bedeutet, dass sie wesentlich umweltfreundlicher ist. Wenn man außerdem bedenkt, dass in strukturschwachen Ländern die Abflüsse am Ende doch allzu häufig in den nächsten Bach münden, kommt es selbst mit alternativen “Bio- Sanitärzusätzen” für Chemietoiletten leider häufig zu Gewässerschädigung. 
   
   
4. Kein Wasserverbrauch: Für eine Trenntoilette muss kein Wasser mitgeführt werden. Das spart Gewicht und macht sie dazu noch ideal für die Anwendung in abgelegenen oder trockenen Gebieten. 

Foto von Daniel J. Schwarz

Am einfachsten ist es, wenn du nach jedem Toilettengang den Beutel einfach direkt zuknotest und in der nächsten Mülltonne entsorgst. Wenn du dich allerdings fernab Mülltonnen bewegst, ist die Nutzung von Streu eine ratsame Alternative.

Wichtig ist, dass die Streu saugfähig ist und die Geruchsbildung reduziert. Kleintierstreu ist dabei das gängigste Produkt und hat sich bereits vielfach bewährt. Aber es gibt auch Alternativen.

Kleintierstreu und Sägespäne

✔️sehr saugfähig

✔️deutlich verminderte Geruchsbildung

✔️einfach und günstig in der Anschaffung

✔️für Kompostierung geeignet

Kokosfasern

✔️sehr saugfähig

✔️deutlich verminderte Geruchsbildung

⚡Importprodukt, daher ökologisch weniger zu empfehlen

⚡baut sich langsam ab, also weniger gut kompostierbar

⚡besser für Toiletten mit Kurbel geeignet, da sie eine Monokultur bilden

biologischere Katzenstreu

✔️sehr saugfähig

✔️deutlich verminderte Geruchsbildung

⚡Feuchtigkeit wird nicht wieder abgegeben, wird dadurch sehr schwer

 
trockener Kaffeesatz

✔️saugfähig

✔️bindet Gerüche

⚡es wird recht viel Kaffeesatz benötigt, also nur für Kaffeejunkies geeignet

 
Einstreu extra für Trockentrenntoiletten

✔️saugfähig

✔️bindet Gerüche dank enthaltener Aktivkohle

✔️sehr gut für Kompostierung geeignet

⚡teurer und nicht überall erhältlich

Das ist sowas wie die Gretchenfrage. Die Antwort gibt wieder die Frage der Entsorgung vor. Unterwegs ist die Entsorgung über den Restmüll am praktischsten. Wenn du kompostieren möchtest, musst du schon genauer hinschauen.

Müllbeutel aus Recycling-Kunststoff 

✔️sehr reißfest 

✔️ökologisch vertretbar, da recyceltes Plastik zur Herstellung verwendet wird

✔️bequem über den Restmüll zu entsorgen

⚡nicht kompostierbar 

Wir nutzen die Beutel von wild plastic. Der Hersteller lässt Plastik in Ländern ohne funktionierende Abfallsysteme aus der Umwelt aufsammeln, um daraus robuste Müllbeutel zu produzieren. Die Landschaft wird von herumliegendem Müll befreit und Rohstoffe werden zurück in den Kreislauf geholt, anstatt die Natur zu belasten. 

 

kompostierbare Bio Müllbeutel

⚡reißen schneller und halten häufig nicht so dicht aufgrund der Zersetzungseigenschaften

 ⚡Es gibt keine verbindlichen Standards, die definieren, was als "kompostierbar" gilt und welche Anforderungen an die Abbaubarkeit gestellt werden. Dies kann zu Verwirrung und Greenwashing führen.

⚡Die Beutel werden häufig aus Maisstärke oder Kartoffelstärke hergestellt. Diese Rohstoffe werden unter hohem Pestizideinsatz und in Monokulturen angebaut, wo sonst Lebensmittel angebaut werden könnten. Dadurch ist diese Art der Beutel viel weniger klima- und umweltfreundlich, als es den Anschein macht. 

⚡Kompostierbare Plastiktüten brauchen in der Regel selbst unter industriellen Bedingungen (gleichbleibend hohe Temperaturen, Feuchtigkeit und Belüftung) oft mehrere Monate oder sogar Jahre, um vollständig abgebaut zu werden. Auf einem normalen Komposthaufen wird die Zersetzung daher noch weniger gelingen. Eine Entsorgung von Fäkalien über den Biomüll ist zudem weder erlaubt noch sinnvoll.

→ Also, Augen auf bei der Beutelwahl!

 

kein Beutel  

✔️Wer es ganz genau nimmt, legt den Eimer mit einer alten Zeitung aus

⚡wenig Freude bei der Entsorgung und Reinigung